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Rückblicke

Mit Remis aus Neapel zurück

18.10.2011 Rückblicke

Mit 6 Punkten aus zwei Spielen hatten unsere Bayern den optimalen Punktestand und so wollten wir auch in Neapel dabei sein, um im dritten CL Spiel weiterhin in der Erfolgsspur zu bleiben.

 

Am Montagnachmittag startete der vollbesetzte Reisebus, brachte die erwartungsfrohen 50 Fans zum Münchner Flughafen und von dort mit Air Berlin non stop zum Flughafen nach Neapel. Dort trafen wir kurz vor 20 Uhr ein und wurden von unserem Reiseführer Toni in unser stadtnahes Hotel Real Orto Botanico gebracht.

 

Mit einem leckeren Abendessen, dem Einchecken und dem geselligen  Beisammensein klang der erste Abend aus.

 

Der zweite Tag begann mit einem kräftigen Frühstücksbuffet und der Erwartung auf einen interessanten Tagesausflug. Der Vesuv, der Schicksalsberg am Golf von Neapel,  war unser erstes großes Ziel. Schon bei der Anfahrt vom Meeresspiegel bis auf über 1000 m erfuhren wir interessante Details von unserem Reiseleiter. Die letzten 150 Höhenmeter bis zum Krater erreichten wir in einem 30 minütigen Fußmarsch. Schon beim Aufstieg und dann auch am Ziel erwartete uns ein herrlicher Ausblick über den gesamten Golf von Neapel. Jetzt empfing uns Luigi und gab uns interessante Erklärungen über die Aktivitäten des Vulkans und deren Geschichte.

 

Der Vesuv  ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland. Er liegt am Golf von Neapel in der italienischen Region Kampanien, neun Kilometer von der Stadt Neapel entfernt. Der Berg ist heute 1281 m hoch. Er besteht aus den Resten eines früher wesentlich höheren, älteren Schichtvulkans, des Somma, dessen Spitze zu einer Caldera eingestürzt ist, und dem im Inneren des Einsturzbeckens neugebildeten Kegel des „eigentlichen" Vesuv. Die Aktivität des Vesuv löst wiederkehrende plinianische Eruptionen aus. Das typische Kennzeichen dieser explosiven Vulkanausbrüche ist das Aufsteigen einer kilometerhohen Eruptionssäule und der schnelle Ausstoß großer Mengen vulkanischen Materials. Die großen Vesuv-Ausbrüche sind zudem von pyroklastischen Strömen begleitet, die zu den gefährlichsten Formen des Vulkanismus zählen. Diesen Großereignissen folgen aktive Phasen mit Eruptionen vom Stromboli-Typ und effusiven Austritten von Lava. Der Vesuv war nach 79 n. Chr. jahrhundertelang aktiv. Seit dem letzten Ausbruch 1944 befindet er sich in einer Ruhephase.

 

Mit einem gewaltigen Bayernruf forderten wir dann das Echo am Vesuv heraus und Luigi animierte uns noch zum gemeinsamen Singen.

 

Tief beeindruckt kehrten wir zum Bus zurück und begaben uns zum zweiten Teil unserer Sightseeing-Tour. In einer wunderschönen Fahrt bei herrlichem Wetter ging es dann entlang der Amalfiküste und einer phantastischen Aussicht auf die weißen Steilklippen  nach Sorrent. Dieses wunderschöne süditalienische Städtchen hat ein ganz besonderes Flair und lud ein zum Schlendern durch verträumte Gässchen und zum Verweilen auf herrlichen Plätzen.

 

Fast hätten wir den eigentlichen Grund unserer Reise vergessen und so mussten wir wieder aufbrechen und uns für das abendliche CL-Spiel vorbereiten. Nach einem kräftigen Abendessen wurden wir von unserem Bus wieder abgeholt und in einer abenteuerlichen Fahrt unter Polizeibegleitung ins Stadion San Paolo geleitet. Es war schon eine phantastische Kulisse, und wie schon  einige Tage zuvor  gegen Hertha BSC erwischten unsere Bayern vor 60.240 Zuschauern im Stadio San Paolo, das seit 20 Jahren erstmals wieder ausverkauft war, einen Blitzstart. Toni Kroos markierte in der 2. Minute mit dem ersten Angriff die Führung.

 

Dann verpassten es unsere Bayern nachzusetzen. Napoli wurde stärker, ein Eigentor von Holger Badstuber kurz vor der Pause sorgte für den Ausgleich. Es war der erste Gegentreffer nach 1.147 Pflichtspielminuten. Nach der Pause waren wir die aktivere Mannschaft, konnten aus der Überlegenheit (8:0 Torschüsse) aber kein Kapital schlagen. Die beste Chance zum Sieg vergab Mario Gomez vom Elfmeterpunkt (48.). So mussten wir uns mit einem Unentschieden  zufrieden geben, hatten aber die Gewissheit, nach eine starken kämpferischen Leistung weiterhin die Tabellenführung in der Gruppe A zu behaupten und auf Achtelfinalkurs zu sein.

 

Locker war auch die Rückfahrt zum Hotel und man hatte extra für uns das nebenliegende „Bierzelt" offen gelassen, um bei einer leckeren Pizza und ein/zwei Bierchen den späten Abend abzuschließen.

 

Der dritte Tag sollte uns dann nochmals kulturell unterhalten. Nach dem Frühstücksbuffet gab es noch eine interessante Stadtrundfahrt durch Neapel und anschließend brachen wir i.R. Rom auf. Auf halber Strecke war noch einmal Zwischenstop im Kloster Monte Cassino. Es liegt auf einem 516 m hohen felsigen Hügel westlich des Ortes Cassino (dem römischen Casinum, später San Germano genannt) zwischen Rom und Neapel. Montecassino gilt als eines der bedeutendsten geistlichen Zentren des Mittelalters. Im Jahre 1349 wurde das Kloster durch ein Erdbeben zum dritten Mal fast völlig zerstört. Während des nachfolgenden Wiederaufbaus wurden verschiedene Ergänzungen und Verschönerungen im Stil der Renaissance und des Barock vorgenommen, die dem Kloster sein stattliches Aussehen verliehen, das es bis zum 15. Februar 1944 beibehalten hat.

 

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges war Montecassino Zufluchtsort für Zivilpersonen. Trotz gegenteiliger Versicherungen seitens der Wehrmacht und des Vatikans befürchteten die Alliierten, dass sich aufgrund der militärisch günstigen Lage deutsche Soldaten im Kloster aufhalten könnten. Die deutsche Seite gab Anweisung, sich keinesfalls der Anlage zu nähern, und tat dies über unverschlüsselte Funksprüche auch kund. Andere Quellen berichteten hingegen, in dem Kloster seien deutsche Soldaten gesehen worden. Die Alliierten führten am 15. Februar 1944 einen massiven, dreistündigen Bombenangriff auf das Kloster durch, wobei 250 verbliebene Flüchtlinge und Mönche den Tod fanden. Mit Ausnahme der Krypta wurde das Kloster an diesem Tag bis auf die Grundmauern zerstört.     Nach der Bombardierung rückte die deutsche Wehrmacht in die Ruinen ein und besetzte sie für die Dauer mehrerer Monate. Es folgte eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die Schlacht um Monte Cassino.

 

Tief beeindruckt  von dieser geschichtlichen Tragödie ging es zurück nach Cassino und bei einem phantastischen Mittagsmahl stärkten wir uns für die Weiterfahrt nach Rom.

 

Am späten Nachmittag erreichten wir den Flughafen Fiomicino und kurz vor 20 Uhr brachte uns Air Berlin sicher, diesmal nach Nürnberg, zurück.

 

Es war eine erlebnisreiche und von viel Kultur geprägte 3-Tagestour, die uns noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

 

Drittes Ziel wird in wenigen Wochen Manchester sein, wenn wir zum dritten Auswärtsspiel unsere Bayern begleiten