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Rückblicke

Es wär so schön gewesen....

21.05.2012 Rückblicke

Finale dahoam - dieser kurze Satz elektrisierte seit Wochen die Massen. Die Euphorie kannte keine Grenzen,  und wir alle waren uns sicher, dass es diesmal mit dem Pokal klappen würde.

 

Leider bekam der Fanclub nur 4 Final-Tickets zugelost, einige Fans hatten aber über die UEFA und den FCB zusätzliches Losglück. Um aber  vielen Mitgliedern das public viewing im Olympiastadion zu ermöglichen, organisierten wir dafür über 100 Tickets  und starteten mit 120 Fans und zwei Bussen am Finaltag um die Mittagszeit in Richtung München. Die Stimmung in den beiden Bussen war phantastisch und fast alle waren mit dem roten Final-T-Shirt "Munich Finale 2012" angereist, um jeden zu zeigen, dass man heute einen großen Tag mit erleben und mit feiern wollte.

 

In der Ackermannstraße stellten wir die Busse ab und traf kurz darauf am Olympiagelände auf die bereits feiernden und in bester Laune befindlichen Fans. Bei strahlendem Kaiserwetter war überall nur Fröhlichkeit und gute Laune zu sehen und bei vielen kamen alte Erinnerungen auf, als man durch das Olympiagelände zog und die Örtlichkeit schnell wieder ins Herz schloss.

Am späten Nachmittag trennten sich dann die Fangemeinden. Während der kleinere Teil mit den Shuttlebussen in die ARENA fuhr, blieben die anderen Fans am Olympiagelände und stimmten sich feucht fröhlich auf das bevorstehende Ereignis ein.

 

Ich war bei den Glücklichen, die in die ARENA durften und da fiel bereits bei den ersten Kontakten mit den Chelsea-Fans angenehm auf, dass die alle locker drauf waren und in zahlreichen Gesprächen von einer Konfrontation überhaupt nichts zu merken war. Im Gegenteil: Viele gemeinsame Fotos zeugten von einer guten Ausgangslage und man hatte um die ARENA  zu keiner Zeit das Gefühl, dass es zu irgendwelchen Problemen kommen könnte. Und so nahmen wir bereits 1 - 2 Stunden vor Spielbeginn unsere Plätze ein und feierten stimmgewaltig mit den Bayernfans ein großes bevorstehendes Fußballfest. Man merkte so richtig, wie alle den Beginn herbeisehnten und die Mannschaft wurde mit einer tollen Choreographie frenetisch im Stadion empfangen.

 

Unsere Bayern waren immer die überlegene Mannschaft und auch nach der torlosen  Halbzeit waren wir zuversichtlich, als Sieger aus diesem Spiel zu gehen. Immer wieder rannten unsere Spieler gegen das Chelsea-Tor  und als in der 83. Minute endlich  Thomas Müller mit einem Kopfballtor uns alle erlöste, kannte der Jubel und die Begeisterung keine Grenzen mehr. Leider waren wieder einige Unverbesserliche im Fanblock, die sich vermummten und mit der gefährlichen Pyrotechnik die Feiernden gefährdeten. Jetzt hatten wir schon eine Hand am Pokal und die wenigen Minuten bis zum Schlusspfiff waren bei der drückenden Überlegenheit nur noch zum Durchstehen. Eine von zwei Ecken im ganzen Spiel, die Chelsea herausspielen konnte, verwandelte Didier Drogba (88.) kurz vor Schluss zum Ausgleich. Nun musste die Verlängerung her und auch hier glaubten wir uns als die Sieger und Besseren, als wir  nach einem Foul an Ribery einen Elfer zugesprochen bekamen, den Robben leider nicht verwandeln konnte.

 

Und so kam es wie in Madrid. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen - und es ging gut los. Man führte bereits 3 : 1 nachdem Neuer einen Elfer hielt und dann selbst einen verwandelte.  Grandios. Alles war für ein großes Fest vorbereitet. Dann geschah das Unfassbare. Olic und Schweinsteiger verschossen ihre Elfer und Drogba erzielte mit dem letzten Schuss den unglaublichen Siegtreffer. Hier die Reihenfolge:

1:0 Lahm, Neuer hält gegen Mata, 2:0 Gomez, 2:1 Luiz, 3:1 Neuer, 3:2 Lampard, Cech hält gegen Olic, 3:3 Cole, Schweinsteiger verschießt, 3:4 Drogba

 

Was dann geschah ist nicht mehr zu beschreiben. Mit einem Male herrschte eine Totenstille, eine Leere, eine Unfassbarkeit, Fans brachen in Tränen aus - das Finale dahoam war verloren, der sicher geglaubte Pokal wurde jäh entrissen von einem Gegner, der vermutlich auch nicht genau wusste, wie das passiert ist. Nicht der FC Bayern feierte, sondern Chelsea - die Minimalisten, die mit ihrem unschön anzuschauendem Mauerfußball schon gg. Barcelona das Glück auf ihrer Seite hatten. Es war schon bitter, im eigenen Stadion mitzuerleben, wie der Gegner den schon sicher geglaubten Pokal brutal entriss und mit nach Hause nahm.

 

Es sollte wohl nicht sein, dass es zwar unseren Bayern als erste Mannschaft überhaupt gelungen ist, das Finale dahoam zu spielen, aber nicht als erste Mannschaft auch als Sieger im eigenen Stadion den Platz  verlassen konnten. Fußball kann grausam sein und unsere Bayern haben es wieder einmal brutal erfahren müssen. Schade - aber es nützt nichts. Wir müssen schnell wieder aufstehen und es vielleicht als einen Neuanfang sehen, dass jetzt der Hunger erst recht kommt, in der neuen Saison erfolgreich wieder Titel anzusteuern.

 

Ein etwas trauriger aber schon wieder nach vorne blickender Präsident Bernd Hofmann.

 

Hier noch ein Video aus dem Stadion! Bitte einfach hier KLICKEN....

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