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Rückblicke

FC Bayern krönt ein phantastisches Jahr

29.12.2013 Rückblicke

Wahnsinn! Der FC Bayern ist die beste Vereinsmannschaft der Welt! Im Endspiel der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Marokko gewann der deutsche Rekordmeister gegen den Überraschungsfinalisten Raja Casablanca mit 2:0 (2:0) und sicherte sich damit zum dritten Mal nach 1976 und 2001 den Titel.

 

Bevor es aber so weit war, musste viel geleistet werden – und es gab Erfolg nach Erfolg. Mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft, des DFB-Pokals und der Champions League wurde der Grundstein für das Triple gelegt. In Prag holte man sich mit dem Super-Cup den vierten Titel - und in Marokko wollte man die Krönung des Vereinsjahres erreichen.

 

Da man bei allen diesen Erfolgen live mit dabei war, wollte man auch bei der Krönung des Vereinsjahres in Marokko mit dabei sein. Uns so organisierte man mit dem Ehrenmitglied Bernhard Haas eine 6-tägige Flugreise zur FIFA Club WM  in die afrikanische Metropole.

 

 

Neben dem Meister des Gastgeberlandes traten dieSiegerder 6 kontinentalen Meisterbewerbegegeneinander an. Vorab standen bereits der FC Bayern München (Europa), Atletico Mineiro (Südamerika), CF Monterrey (Nord- und Mittelamerika) sowie Auckland City FC (Ozeanien) als Teilnehmer fest. Für Marokko ging Raja Casablanca bei der Klub Weltmeisterschaft 2013  an den Start.

 

 

Mit 34 Fans startete man am Morgen des 17. Dezember mit dem Bus nach Frankfurt und flog von dort nach Agadir. Trotz einer Stunde Verspätung (in Frankfurt waren die Flugpapiere bei Condor nicht auffindbar J )erreichten wir um 16 Uhr den Airport Al Massira. Dort wartete auf uns Moses, unser deutschsprachiger Reiseleiter, der uns 6 Tage mit dem Bus und zu Fuß auf unserer phantastischen Reise durch Marokko begleitete. Mit ihm sollten wir noch viel Spaß und Freude haben.

 

Nach dem Einchecken ins Hotel Albatros Beach und schneller Verpflegung fuhren wir sofort mit unserem Bus ins Stade Adrar zum ersten Halbfinalspiel unserer Bayern. Schnell stellte sich heraus, wie positiv es war, einen ortsbekannten Reiseleiter an der Seite zu haben, der uns, vorbei an den vielen Kontrollen, schnellstens in Stadion brachte. Schon im Hotel und auch vor dem Stadion fiel auf, dass den Bayernfans unglaubliche Zuneigung und Herzlichkeit entgegenkam. Überall nur Welcome und Freude und immer nur Erinnerungsfotos.

 

Dann begann das Halbfinale und  unsere Bayern  besiegten den asiatischen Champions-League-Sieger Guangzhou Evergrande FC klar und deutlich mit 3:0 (2:0).

 

In der Anfangsphase, als sich das robuste Team von Marcello Lippi noch tapfer wehrte, taten sich die Münchner schwer, Chancen herauszuspielen. Doch von Minute zu Minute wuchs vor 27.311 begeisterten Zuschauern im Agadir Stadium die bayerische Überlegenheit. Franck Ribéry (40.) und Mario Mandzukic (44.) belohnten den FCB mit ihren Treffern zur Pausenführung. In den zweiten 45 Minuten legte Mario Götze (47.) früh nach. Und weitere Tore hätten durchaus fallen können, denn: Insgesamt fünf Mal (!) traf der FCB Aluminium.

 

Der erste Schritt war getan und an der Hotelbar wurde fleißig gefachsimpelt, ob man als Gegner im Finale Raja Casablanca oder Atletico Mineiro bekommen würde.

 

Am nächsten Tag war allerdings erstmals Kultur angesagt. Mit dem Bus unternahm man einen Tagesausflug nach Essaouira und Moses führte uns zu den dornigen Arganbäumen, auf denen Ziegen  umherkletterten, die Früchte fraßen und die Kerne ausspuckten. Diese werden gesammelt und in mühsamer Arbeit einzeln mit einem Stein aufgeschlagen und der Mandelkern zermahlen. Daraus entsteht das berühmte Argan-Öl, das als Speiseöl oder auch in der Kosmetik verwendet wird. Ein Besuch einer kleinen Fabrik, wo wir die mühsame Arbeit mitverfolgten, die nur von Berberfrauen übernommen werden, hinterließ nachhaltigen Eindruck.

 

Der erstmalige Besuch des dortigen Basars oder Souk ließ zum einen den Prunk aber auch die große Armut erkennen. Auch der Besuch einer Möbelschreinerei beeindruckte und man sah,  mit welchen Methoden wahre Kunstwerke geschaffen werden. Nach einem kräftigen landestypischen Essen im Restaurant al Khaima wurde die Festung Mogadur besichtigt, die der portugiesische König Manuel I im Jahre 1578 erbauen ließ. Direkt am Atlantik gelegen peitschten die meterhohen Wellen gegen die Burg und hinterließen ein beindruckendes Schauspiel.

 

 

Am Abend kehrten wir wieder ins Hotel zurück, besuchten aber  vorher  noch die am Stadtrand gelegene Festung  am Kasbah-Berg, die über der Stadt liegt. Am 29. Februar 1960 wurde die Stadt und Festung durch ein Erdbeben verwüstet, wobei rund 10.000 bis 15.000 Menschen ums Leben kamen. Es erwartete uns ein gigantischer nächtlicher Rundblick über das beleuchtete Agadir.

 

Dann passierte etwas, das wir in den kühnsten Träumen nicht erwartet hätten. Kurz nach dem Abendeessen bekamen wir mit, dass mit einem überraschenden 3 : 1 Sieg  Raja Casablanca den Südamerikameister Atletico Mineiro besiegt hatte und als Finalgegner feststand. Innerhalb weniger Minuten waren die Straßen dicht von feiernden Fans, die zu Fuß, auf Fahrrädern und Mopeds und in unterschiedlichen Fahrzeugen  die Nacht zum Tage machten. Das steckte an und als wir vor dem Hotel die feiernden Fans beglückwünschten, mischten sich diese unter uns und bis weit nach Mitternacht wurde diese Begeisterung, Freude, Fröhlichkeit und Ausgelassenheit gemeinsam erlebt.

 

Gut war es da, dass der 3. Tag als Erholungstag eingeplant war. Bei herrlichen und sonnigen 25 Grad, die wir alle sechs Tage erfahren durften,  gab es Strandspaziergänge, Baden im Atlantik und im beheizten Hotelpool und Ruhe, Entspannung und Erholung.

 

Am 4. Tag hieß es auschecken und unser Bus brachte uns ins 235 km entfernte Marrakesch. Während der Fahrt informierte uns Moses mit tollem Wissen über Land und Leute. Mit Kultur ging es gleich weiter. Vorbei an der berühmten Berbersiedlung Kasbah-Ait, dem Theatre Royalt und dem Postamt stiegen wir an der Moschee Koutoubia mit dem großen Minorette aus, gingen durch die Tempel und dem Souk und kehrten im Restaurant  El Bahia ein. Uns erwartete ein Palast wie in 1001 Nacht und mit orientalischer Musik wurde das Mittagessen zu einem unvergessenen Erlebnis.

 

Höhepunkt war dann noch der berühmte Gauklerplatz mit den Schlangenbeschwörern, Gnoua-Musikern, Künstlergruppen und den kulinarischen und regionalen Leckereien.

 

Unser zweites Hotel war dann der Aqua Fun Park. Dort schlugen wir dann am späten Abend unser Quartier für die nächsten drei Tage auf. Geselliger Ausklang an der Bar mit viel Folklore und Schlangenbeschwörern beendeten einen weiteren tollen Tag.

 

Der 5. Tag führte uns in einem Halbtagesausflug ins Hochland des Atlasgebirges, nach Ourika. Vorbei an Bergdörfern, landestypischen Einrichtungen, Kamelen, Eselgespannen und zahlreichen Straßenverkäufern besuchten wir auch  eine Getreidemühle. Zu sehen, mit welchen einfachen Mitteln die Menschen leben und arbeiten und trotzdem fröhlich sind beeindruckte immer wieder.

 

Der Nachmittag war dann wieder sportlich geprägt. Das FIFA WM Finale zwischen Raja Casablanca und dem FC Bayern sollte der absolute Höhepunkt werden. Schon auf der Anfahrt und beim Eintreffen begrüßten uns die jubelnden Fans und wir sahen zunächst den 3 : 2 Sieg von Atlético Mineiro gegen  Guangzhou Evergrande.

 

Dann pfiff der Schiedsrichter das mit Spannung erwartete Finale an.

 

Auf den Tag genau 37 Jahre nach dem ersten Bayern-Sieg im Weltpokal brachten Dante (7. Minute) und Thiago (22.) die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola vor 37.774 Zuschauern im Stadion von Marrakesch mit ihren beiden Treffern noch vor der Halbzeitpause auf die Siegerstraße. Nach dem Seitenwechsel kam Casablanca noch einmal stärker auf. Um den Triple-Sieger aus München in Verlegenheit zu bringen, reichte es aber nicht. Am Ende setzte sich der FCB verdient die Krone des Weltfußballs auf.

 

Jetzt waren wir auch Weltmeister.

 

Nach Meisterschaft, DFB-Pokal, Champions League und UEFA Supercup holte der FCB die fünfte Trophäe nach München und krönte damit ein grandioses Jahr 2013.

 

Wieder waren wir überrascht, dass Gewinner und Sieger gemeinsam feierten und die Freude der Marrokaner über diese nicht erwartete Endspielteilnahme war noch bis in die tiefe Nacht hörbar.

 

Nach einer langen Nacht ließen wir den 6. Tag gemächlich angehen. Mit Moses ging es am Vormittag wieder in das nahegelegene Marrakesch. Dort besichtigten wir die zum Weltkulturerbe der Unesco gehörenden Menara Garten und trafen auch auf eine Fangruppe von Raja Casablanca. Was bei uns leider nicht vorstellbar ist, wurde sofort Wirklichkeit. Bei spontanen gemeinsamen Fangesängen, Spaß und Freude  und herzlicher Umarmung aller Beteiligten wurde offenkundig, dass der Sport in der Lage ist über die Grenzen hinaus Freundschaften zu finden. Ein weiterer Rundgang durch den Souk bis zum Gauklerplatz, der vor allem am Abend noch ein besonderes Erlebnis war, rundete unseren letzten Tag ab und an der Hotelbar klang die Nacht gesellig aus.

 

Am 23. Dezember hieß es Abschied nehmen von Marokko, von Freunden, von unserem phantastischen Reiseleiter Moses, unserem sicheren Busfahrer und den vielen netten Begleitern, die sich unermüdlich um uns kümmerten und die Reise zu einem unvergessenen Ausflug und Erlebnis machten.

 

Rechtzeitig vor Weihnachten trafen wir wieder in der Heimat an und alle waren sich einig. Es war eine der schönsten und beeindruckendsten Reisen der letzten Jahre.