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Rückblicke

Präsident trifft Präsident

28.07.2010 Rückblicke

Was macht ein Fanclubpräsident, der sich fünf Wochen auf Reha in Bad Wiessee aufhält und weiß, dass sein großer Präsident nur unweit entfernt wohnt. Natürlich - er versucht ihn irgendwie zu erreichen. So geschehen vor einigen Tagen.

 

Während meines Reha-Aufenthalts in Bad Wiessee bekam ich von der Klinikleitung einen Tipp, dass am Wochenende in Rottach Egern der Abschluss eines der größten E-Jugendturniere zu Ende gehen sollte. 427 Teams kämpften seit April um den Einzug ins Finale. Acht Teams hatten dies geschafft und der FC Bayern war natürlich dabei - und natürlich war Uli Hoeness in den Medien auch angekündigt. Ich schrieb also an den Uli Hoeness einen netten Brief und warf ihn ein paar Tage vorher persönlich in den Briefkasten seiner nur knapp 1 km entfernten Villa am Freihaus. Ich fragte einfach an, ob es möglich wäre, im Rahmen dieser Veranstaltung mit ihm einen kleinen "Plausch" zu führen. Am Samstag war es so weit und ich freute mich schon auf ein mögliches Treffen.

 

Aber manchmal passieren Dinge, die so sein müssen. Ich wollte schon nachmittags beim Turnier sein, verspätete mich aber zwei Stunden. Als ich mit dem Auto an der Ampel nach Rottach anhalten musste, stand plötzlich ein Münchner Audi vor mir. Ich dachte mir, das kann doch nur dem Uli Hoeness sein Fahrzeug sein - und ich hatte recht. Auch er kam etwas später und so blieb ich bis zum Zielort  fest an seiner Stoßstange. Am Sportplatz verloren wir uns kurz aus den Augen, aber dann hatte ich ihn wieder erspäht. Mitten am Sportplatz neben den anderen beiden Weltmeistern Stefan Reuter und Guido Buchwald.  Unglaublich - selbst in seiner Heimat musste der Uli Autogramme und Autogramme schreiben. Ich reihte mich in die Schlange ein und stand dann bei ihm. Nach kurzer Begrüßung (er wusste natürlich von meinem Brief) gab er mir noch eine persönliche Widmung in unser Traumspielbuch und unsere Unterhaltung war danach beendet, da hinter mir die Schlangen standen und alle ein Autogramm wollten. Kurz danach begann das Endspiel und dies bestritten unsere Bayern gegen die 60er. Hatten die kleinen Bayern in den Vorspielen noch 3 : 0 verloren, zeigten sie im Finale, wer hier der wahre Meister ist und schlugen mit dem gleichen Ergebnis die enttäuschten 60er. Die Freude war riesengroß und nach dem Auftritt der Alphornbläser, Goaßlschnalzer und zünftiger Blasmusik begann die Siegerehrung.

 

Das Wetter wurde immer schlechter und der Regen peitschte über das Spielfeld. Wacker und durchnässt hielt ich bis zum Schluss aus, denn ich wollte ja noch ein persönliches Gespräch. Und das bekam ich dann auch. Als der Uli Hoeness nach der Siegerehrung wieder zu seinem Fahrzeug ging, war ich "schups" neben ihm, bot ihm die "Schirmherrschaft" bis zu seinem Auto an und begleitete ihn unter dem schützenden Regenschirm. Das Gespräch war sehr erfolgreich. Demnächst werden einige Vorstandsmitglieder zu ihm nach München eingeladen und können dort in Ruhe über einige Dinge mit ihm reden.

 

Es ist schon phantastisch, was dieser Mann alles an so einem Tag über sich ergehen lassen muss. Hunderte von Autogrammen auf die Hand, den Schuh, das Hemd, das Trikot, einen Zettel usw. usw. und nebenbei mit dem einen und dem anderen über Gott und die Welt reden, ein Grußwort zur Siegerehrung sprechen  - und das alles mit Ruhe und Gelassenheit.

 

Uli Hoeness - ein Mann von Welt.